Wer in Nürnberg essen geht und im Guide Michelin oder in der aktuellen Ausgabe des Feinschmeckers, mit den 500 besten Restaurants in Deutschland, eine Empfehlung sucht, wird zwei Restaurants nicht finden.
„Einzimmer, Küche, Bar“, wo Tim Kohler die Klingen wetzt und das „1515 Rhinocervs“ in dem Vivian Zabold ihren brasilianischen Kochlöffel schwingt. Für mich die zurzeit besten Adressen in Nürnberg.
Viviane Zabold bietet abwechslungsreiche, innovative, experimentierfreudige brasilianische Küche, die in einer ansprechenden und einladenden Atmosphäre serviert wird. Zusätzlich zu der Standardkarte gibt es wechselnde Tagesgerichte.
Jakobsmuscheln mit Kastanien und Apfel sind ein gelungener Einstieg. Die Nuss-Aromen spielen mit der frisch-knackigen Säure von Granny Smith Äpfeln und hofieren das zarte Fleisch der Jakobsmuscheln. Dabei geht der Geschmack der Jakobsmuscheln nicht verloren, sondern wird auf ein anderes, bis dato nicht bekanntes, Level gehoben.
Die Bacalhau Bites stellen alles andere in den Schatten. Hierbei handelt es sich um frittierte Stockfischbällchen, die auf einer Mango-Ingwer-Koriander-Salsa serviert werden. Geschmacklich lassen diese den Gaumen neue Dimensionen erleben.
Das brasilianische BBQ mit geräucherter Hühnerroulade, Quinoa, Chorizo, Karotten und Erbsenpüree war nicht – wie üblich – der Höhepunkt. Dieses Mal schafften es die Bacalhau Bites an die Spitze. Das rauchige Aroma der Sauce mit der zarten Hühnerroulade war eine geschmacklich sehr gut abgestimmte Crossover-Variation.
Das gebrannte Carpaccio von der Banane mit einem Tonkabohnen-Eis ist ein gelungener Abschluss.
Dass der Service hin und wieder nicht rund läuft, macht die Köchin mit ihrer brasilianischen Freundlichkeit vergessen.
Ein oder zwei brasilianische Weine sollten es noch auf die Karte schaffen.
Sehr empfehlenswert!
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