Österreichischer Whisky – Wasser des Lebens

Über 20 Jahre habe ich unterschiedlichste Whiskys probiert, an Verkostungen teilgenommen, viel Zeit in der größten Whiskybar der Welt (Hotel Waldhaus am See, St. Moritz) verbracht und nie den Geschmack und Zugang zu Whisky gefunden.
Nach meinem Besuch in einer Whisky-Destillerie, in einem der bekanntesten Whisky-Länder weltweit: Österreich, hat sich das geändert. Zum allerersten Mal schmeckt mir Whisky und das sogar ohne Zitronensaft, Zucker und Eiweiß (Whisky Sour).

Dass die gängigen Beschreibungen über Whisky – Geruch von Öljacken, deren Taschen mit Textilpflastern gefüllt sind, ein teeriges, nasses Fischernetz oder Schwefel und Telefonmasten – nicht gerade zum Probieren und Trinken einladen, sollte einleuchtend sein. Der Geschmack von Zigarrenasche macht es nicht besser.

Trotzdem, wenn die 1. Whiskydestellerie Österreichs, die seit 1995 sehr erfolgreich Whisky brennt, nicht weit entfernt ist, kann ein Besuch nicht schaden. Im Nachhinein sogar eine sehr gute Idee.
Die Destillerie Haider liegt in Roggenreith, einem Ort der, wie der Name schön verrät, für den Anbau von Roggen bekannt ist, somit ist sichergestellt, dass der Roggen aus der Region kommt, genau wie die Gerste. Die Lagerung des Whiskys erfolgt ausschließlich in Fässern aus Mannhartsberger Sommereiche oder Traubeneiche, die in den Wäldern des Waldviertels wachsen, dazu kommt Wasser aus der eigenen Quelle. Das Malz wird teilweise über lokalem Torf geräuchert, es ist somit alles vorhanden um einen wirklich hervorragenden Whisky herzustellen. Dass der Whisky 4-fach destilliert wird, wirkt sich wahrscheinlich positiv aus. Ansonsten kann ich es mir nicht erklären, dass ich gerade einen Dark Rye Malt Whisky aus 100% Roggenmalz trinke, der tatsächlich schmeckt.
Dass es so lange gedauert hat, bis ich auf den Geschmack von Whisky gekommen bin, kann ich niemanden vorwerfen, besser spät als nie.

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Der Rye Malt J.H. aus 100% hell gerösteten Roggenmalz und der Dark Rye Malt aus 100% dunkel geröstetem Roggenmalz waren geschmacklich wirklich sehr gut und haben mich auf den Geschmack gebracht. Whisky kann nicht nur im Whisky Sour oder Old Fashioned seine Berechtigung haben, er kann auch pur ohne Eis sehr gut schmecken.
Dem Torfenthusiasten sei der 100% Roggenmalz, dunkel geröstete, über Torf geräucherte und im Süßweinfass gelagerte Whisky nahegelegt. Soweit wollte ich nicht gehen und habe die Torf „light“ Version gekauft, hier wurde das Roggen- durch Gerstenmalz ersetzt, der Rest bleibt gleich.

Whiskey-Destillation im Waldviertel

Credits: Whisky-Erlebniswelt, http://www.whiskyerlebniswelt.at  Imagebild Waldviertler Whisky J.H. Fotografin: Regina Hügli

Mehr über die fabelhafte Welt des Essens und Trinkens gibt es auf Instagram unter: https://www.instagram.com/seeteufelundaprikosen/

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