Mexiko – mehr als nur Tequila

Wer an Mexiko denkt, dem kommen Banditen aus Western-Filmen, schlechte, viel zu fettige Tex Mex Küche und leider Sierra Tequila Silver, den früher sicher jeder mit Salz und Zitrone getrunken hat, in den Sinn.
Ist nicht ganz falsch, trotzdem – Mexiko hat sehr viel mehr zu bieten.
Neben einer abwechslungsreichen, geschmacksintensiven, scharfen Küche gibt es natürlich sehr guten Tequila und einen fantastischen Mezcal.
Mezcal hat nichts mit Mescalin zu tun, er ist eine und vielseitig einsetzbare Spirituose.

Natürlich ist Tequila das Oberhaupt der Agaven-Familie. Er unterliegt strengen Vorschriften und, im Gegensatz zu Mezcal, einem Gebietsschutz.
Tequila darf nur aus der Blauen Agave und in fünf mexikanischen Bundesstaaten destilliert werden: Jalisco, Tamaulipas, Michoacán, Nayarit und Teilen von Guanajuato. Wobei die beiden ersten sicher zu den bedeutendsten Regionen gehören.

Durch den besonders hohen Zuckeranteil wird die blaue Agave „Honigwasser“ genannt und eignet sich besonders gut zur Herstellung von Alkohol.
Einen Nachteil gibt es natürlich. Bis die Piñas (Agavenherzen), welche zur Herstellung von Tequila benötigt werden, geerntet werden können, dauert es zehn bis zwölf Jahre und anders als beim Weinstock ist die Agave danach kaputt.

Um dem Tequila etwas mehr Tiefe einzuverleiben wird er oft in ehemaligen amerikanischen Bourbon-Fässern, französischen Weinfässern oder in innen gekohlten Eichenfässern gelagert. Dadurch erhält er Gewürznoten, Vanillearomen, Eichentöne oder, je nach Fass, Port- oder Weinnuancen.

Mezcal darf, im Gegensatz zu Tequila, ebenfalls aus anderen Agaven destilliert werden und unterliegt keinem Gebietsschutz. Seine rauchige Note erhält er durch die Vorbearbeitung der Piñas. Statt
diese zu kochen werden zur Mezcal Herstellung die Piñas in tiefen Löchern, die mit Steinen und Feuerholz ausgekleidet werden, langsam geröstet. Sobald das Feuer aus ist, wird die Grube mit den abgeschnittenen faserigen Blättern der Agave abgedeckt und die Piñas haben Zeit die Aromen aufzunehmen, das kann bis zu 30 Tage lang dauern.

Tequila und Mezcal können bedenkenlos pur und ohne Zitrone und Salz genossen werden, solange die Flasche keinen roten oder goldenen Plastikhut hat.

Hier trotzdem ein paar Empfehlungen für einen Longdrink und einen Cocktail.

Für Tequila gibt es zwei Zubereitungen, die in Mexiko gleichermaßen beliebt sind. Der Klassiker der weit über die Grenzen Mexikos bekannt ist:

Margarita
1 Limette
2 Esslöffel Salz
4cl weißer Tequila
2cl Orangenlikör
½ Teelöffel Agavendicksaft
4-5 Eiswürfel

Limette halbieren und den oberen Rand eines Tumblers damit einreiben. Das Salz in einen Teller geben und den Tumbler im Salz drehen. Eiswürfel in den Tumbler geben um das Glas zu kühlen.

Von der Limette eine Scheibe abschneiden, den Rest auspressen und davon 2cl mit Tequila, Orangenlikör und Agavendicksaft auf Eis kräftig schütteln.
Das Tauwasser aus dem Tumbler abgießen und die Margarita über die Eiswürfel in den Tumbler abseihen.

Bei der Margarita gibt es unzählige Varianten. Hier noch eine einfache Variante:

5cl Tequila
2,5cl frischer Limettensaft
1cl Agavensirup

Alles zusammen in einem Shaker mit Eis kräftig schütteln, über einem Tumbler mit Eis abseihen und mit einer Limettenscheibe garnieren.

Mindestens genauso beliebt in Mexiko ist Paloma, eine Tequila Longdrink Variante die in Deutschland mittlerweile zunehmend beliebter wird.
6cl Tequila mit einer Prise Salz in einem mit Eiswürfeln gefüllten Highballer geben und die Mischung mit Grapefruitlimonade aufgießen. Fertig ist einer der beliebtesten Longdrinks Mexikos.

Ein Cocktail mit Mezcal darf natürlich nicht fehlen, da ich keinen Namen dafür habe, könnt Ihr mir gerne etwas vorschlagen.

4cl Mezcal
3cl Pisco
1,5cl Agavensirup
3cl Limettensaft
3 frische Minze-Zweige (eine Spitze zur Deko abmachen)

Alles zusammen mit Eiswürfeln in einen Shaker, kräftig schütteln und in einen mit Eiswürfeln gefüllten Tumbler abseihen, mit Limettenscheibe und Minze garnieren.

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Mehr über die fabelhafte Welt des Essens und Trinkens gibt es auf Instagram unter: https://www.instagram.com/seeteufelundaprikosen/

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