Online-Ausbildung zum Koch – geht das?

Jeder, der während des unendlichen Lockdowns, nicht über Lieferdienste mit Essen versorgt wird, kocht zwangsläufig selber. Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt die Familie zusammen. Fische filetieren, Gemüse scheiden, Nudelteig ausrollen und Fonds einkochen geht zusammen sehr viel leichter von der Hand.

Kochen ist schon lange ein Trend. Fernsehkochshows laufen zur Primetime. Wer, nach dem Lockdown, eine Buchhandlung betritt, wird wahrscheinlich immer noch von Kochbüchern erschlagen. Diese werden teilweise von Leuten „geschrieben“, bei denen ich bezweifele, ob sie eine TK-Pizza aufbacken können. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Magazinen. Wem das alles noch nicht reicht, der kann, dank des Internets, auf diversen Webseiten der Zeitschriften-Verlage sogar weltweit nach Rezepten suchen und alles nachkochen.

Wer Interesse und Lust hat, kann die derzeitige Situation dafür nutzen sich als Koch ausbilden zu lassen. Ist besonders interessant für Leute aus dem Gastgewerbe, die derzeit in Kurzarbeit sind.
Das geht in Deutschland an einer Schule. Um hier die Kochausbildung zu beginnen, müssen 34 Monate Erfahrung im Küchenbereich nachgewiesen werden. Die Online-Fortbildung dauert nochmal 20 Monate mit einem Arbeitsaufwand von 12 Stunden die Woche. Im Anschluss wird die Prüfung vor der IHK abgelegt.

Wem das zu lange dauert und wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann einen dreimonatigen Crashkurs an der Cordon Bleu (Gastronomiefachschule aus Frankreich) belegen. Der Kurs wird mit einem schuleigenen Zertifikat abgeschlossen und die Landessprache der jeweiligen Cordon Bleu Destination sollte gesprochen werden. Die Ausbildung hat einen hervorragenden Ruf und die Lehrer sind oft mit Michelin-Sternen ausgezeichnete, erfahrene Spitzenköche.
Das Basque Culinary Center in San Sebastian bietet eine Online-Kochausbildung in Spanisch an. In den 20 Wochen sollten 10 Stunden pro Woche investiert werden. 
 
Mein Spanisch ist nicht mehr überragend, ich habe keine 34 Monate Küchenerfahrung und die Zeit mich bei einem Kurs an Cordon Bleu einzuschreiben fehlt mir.
Darum starte ich eine Kochausbildung bei L‘Atelier des Chefs.

Hier kann ich kochen, wann und wo ich will. Die Arbeitsschritte werden fotografiert, eingesendet und von einem Tutor bewertet. Mit einem Arbeitsaufwand von ca. fünf Stunden die Woche kann ich die Lehre nach knapp neun Monaten abschließen. Damit liegt der tägliche Aufwand weit unter der Zeit, die ich eh in der Küche verbringe.
Für die praktische Prüfung muss ich mich anmelden, einem Prüfungskomittee stellen und da meine erworbenen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Neben einer abgeschlossenen Kochausbildung verbessere ich zusätzlich mein Französisch.

Wer sich für die Ausbildung bei Atelier des Chefs entscheidet, sollte mindestens zwei bis drei Jahre Französisch gelernt haben. Die Rezepte und Arbeitsanweisungen können vor dem eigentlichen Videokurs gelesen und unbekannte Vokabeln nachgeschlagen werden.

Morgen starte ich meine Online-Kochausbildung und berichte wöchentlich über meine Fortschritte. Stellt eure Fragen gerne in den Kommentaren!