Es gibt südlich der Gironde mehrere Appellationen, Pauillac, Margaux und das Médoc gehören zu den bekanntesten. Beim letzterer gibt es noch eine Unterteilung in Listrac-Médoc, Moulis-en-Médoc, Haut-Médoc und einfach nur Médoc.
Während es in den Regionen jeweils mehrere Châteaus gibt, die in der UGC vertreten sind, gibt es in der nördlichsten nur ein Weingut.
Das Médoc, mit dem hier vorgestellten Château La Tour de By, ist die nord-westlichste Anbauregion.
Seit dem 16. Jahrhundert werden hier, auf dem Weingut mit dem prägnanten Leuchtturm, Trauben angebaut und im Keller zu Wein gekeltert.
Ich finde es sehr gelungen, wie der Leuchtturm auf dem Etikett in Szene gesetzt wird. Er steht zwischen den Weinbergen und wirkt, zwischen den Rebstöcken, nicht wie ein Bauwerk, sondern verschmilzt mit der gesamten Atmosphäre zu einem surrealen Bild. Früher war er tatsächlich in Betrieb und führte Seefahrer über die Gironde Richtung Bordeaux.


Marc Pages hat den Betrieb in den 60er Jahren mit dem Ziel übernommen, das im Norden liegende Weingut in der Region zu etablieren und an die Spitze zu führen. 1966 fügt sich mit dem Önologen Professor Émile Peynaud ein wichtiges Puzzle-Teil ein und es gab nur noch eine Richtung – nach oben.
Dieser Enthusiasmus und das ständige Verbessern und Streben nach dem besten Wein wurde elf Jahre später mit der Aufnahme in die Union des Grands Crus de Bordeaux belohnt.
Heute leitet Frédèric Le Clerc das Gut und baut auf den 80 Hektar 60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot und 5% Petit Verdot an.
Der aktuelle Jahrgang 2021 ist eine Cuvee aus 70% Cabernet Sauvignon, 25 % Merlot and 5 % Petit Verdot.
Im Glas ein dunkles Rot, Cabernet dominiert wie bei den meisten Blends 2021. Das liegt wie bereits erwähnt daran, dass das vergangene Jahr es äußerst gut mit Cabernet Sauvignon gemeint hat. In der Nase ein ausgewogenes Bouquet aus feinen Kräutern, dazu Brom- und Johannisbeeren. Die Tannine sind dezent und ausgewogen und leiten einen angenehmen Abgang ein.

Viele suchen einen Stil im Wein. Ich konnte keinen finden und auch Kollegen, mit denen ich über den Jahrgang gesprochen habe, waren sich nicht einig.
Mein Fazit ist, ein unkomplizierter Wein, der beim Trinken Spaß macht und noch ein paar Jahre liegen kann, bevor er getrunken wird.
Wer auf seinem Grillfest 2025 nicht den 2021 vom Château de Chantegrive anbieten möchte, kann diesen bedenkenlos dekantieren oder beim Picknick am Meer mit etwas Käse und Aufschnitt genießen da passt der Leuchtturm besonders gut zur Atmosphäre.
