Der Christian Verlag veröffentlicht die Gourmet-Bibel Frankreich von Francois-Régis & Freunden. Hier steht wirklich alles drin, was jeder über die französische Küche wissen sollte. Es ist weit mehr als ein Kochbuch, es ist das umfangreichste Nachschlagewerk und ein Atlas über Frankreichs wohl bekanntestes und bestes Exportgut.
In den letzten Jahren wurden die Stimmen lauter, dass Frankreich nicht mehr der kulinarische Hotspot der Welt sei, das ist natürlich falsch.
Angefangen mit Marie-Antoine Carême, der Saucen kategorisiert hat. Dem König der Köche, Auguste Escoffier mit dem „Guide Culinar“, der in keiner Sammlung fehlen darf und der die Küchenbrigade neu organisiert hat. Paul Bocuse als wichtigster Wegbereiter der Nouvelle Cuisine, Alain Passard, der als Drei-Sterne-Koch rotes Fleisch von seiner Karte verbannt hat. Michel und Sébastien Bras, Alain Ducasse, Anne-Sophie Pic, Pierre Gagnaire – die Liste ist endlos.
Es geht nicht nur darum, dass sie hoch dekoriert sind, all diese Köche haben der Küche ihren eigenen individuellen Stempel aufgedrückt und werden Küchen und Gerichte auf der ganzen Welt nachhaltig beeinflussen und prägen.
Neben den Köchen macht die Vielfalt der Zutaten die französische Küche einzigartig. Die „Nose to Tail“ Bewegung interessiert in Frankreich fast niemanden, da die Franzosen sowieso das gesamte Tier nutzen. Warum etwas wegwerfen, woraus man eine Terrine herstellen kann?
Neben mir auf dem Tisch steht eine Schale mit geräucherter Leber vom Stockfisch, passt sehr gut zu Baguette und einem trockenen Weißwein. In Frankreich wird fast alles verarbeitet und gegessen.
Es gibt in Frankreich eine Bruderschaft zum Erhalt der Schweineleberterrine, andere Bruderschaften kümmern sich um Kutteln, Schwarzkirschen aus dem Baskenland oder Quiches. Die für mich wichtigste kümmert sich um Rilette. Solche Vereine gibt es ebenfalls in anderen Ländern, der Stellenwert in Frankreich ist ein anderer, ein höherer.
Wo anfangen und aufhören? Von der mediterranen Küche mit Fisch und Gemüse vom Mittelmeer, zur deftigen Küche im Elsass, wo noch Pökelfleisch, Sauerkraut und Wurst die Hauptkomponenten sind, Blutente und was es nicht noch alles zu erwähnen gibt
Über Wein und Käse aus Frankreich gibt es ganze Bibliotheken, ebenso wie über die Tragödien der französischen Sterneküche.
In der Gourmet-Bibel steht wirklich alles drin, somit ist sie für mich neben „Der große Larousse“ das unumgängliche Nachschlagewerk für die französische Küche. Auf die Frage, warum noch ein Buch über die französische Kulinarik, kann es nur eine Antwort geben: weil es die beste Küche der Welt ist.
Das Inhaltsverzeichnis sollte überarbeitet werden da fehlt mir Stellenweise ein roter Faden. Ansonsten ist es immer noch eines der besten Fachbücher über die französische Küche, das ich je in den Händen gehalten habe.

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