Das „Les Tablettes“ von Jean-Louis Nomicos, die Disco aus Scarface gibt es wirklich.

Wer das Les Tablettes in Paris betritt, wird so lange freundlich begrüßt, bis die Kellner erfahren, dass man alleine kommt. Da wird man mit genervtem Gesichtsausdruck durch den Raum, der den Lautstärkepegel einer Bahnhofshalle hat, an einen Tisch gebracht und erst einmal sitzen gelassen. Wenn die keine Tische für eine Person vergeben möchten, sollen Sie die Position nicht auf ihrer Seite anbieten.
Die Speisekarte bekommt man noch auf Papier, während die Weinkarte auf einem IPad hinterlegt ist  – kann man sehen, wie man will, ist auf alle Fälle praktisch, wenn mal Positionen wegfallen. Dass die Atmosphäre dahin ist, ist eigentlich egal, da das Restaurant mehr an die Disco aus Scarface erinnert, als an ein Top-Restaurant, das es doch eigentlich sein möchte.
Das Beste bis zum jetzigen Zeitpunkt war die Tatsache, dass Jean-Louis Nomicos mal eine Begrüßungsrunde gedreht hat. Zum Einstieg gibt es ein Tomatensuppen-Gazpacho mit rohen Zwiebelwürfeln und Mozzarella. Klingt einfach und simpel, war aber wirklich genial. Ist eigentlich genau das, was man erwartet – einfache Produkte verbinden sich zu einem neuen und einzigartigen Geschmackserlebnis. Auch das norditalienische Olivenöl ist klasse – man bekommt aber während des gesamten Menüs nur eine kleine Schale, wird auch auf Nachfragen nicht nachgefüllt. Schade eigentlich.
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